The Life of Jules
Ich bin in den 1950er Jahren in Lippstadt aufgewachsen. Zweisprachig, auf einer englisch-deutschen Strasse. Mit sechs musste ich Klavier lernen, mit 12 wollte ich Drummer werden, dann Gitarrist – wegen der Mädels. Meine alten Herrschaften flippten aus!
Mit dreizehn beschloss ich zwei Dinge: ich muss Rock Musik machen und ich fange an zu rauchen. Fortan nannte ich mich „Jules“ und kam in die Pubertät. Die Beatles, die Stones, Pink Floyd und Jimi Hendrix machten Musik aus den Träumen der Sechziger Generation. Wir gründeten unsere eigene Band, nannten sie "The Haze" und wurden Freunde für´s Leben. Jedes Wochenende Beat, Rock und Soulmusik. Alle hingen zusammen rum und entdeckten eine neue Welt. Unsere eigene! Der Horizont schien unendlich weit offen..
Hier geht´s zur Story von "The Haze"
Video "Nobody´s boy" von The Haze
Mit siebzehn flog ich von der Schule und zu hause raus. Ich liess mir einen Bart stehen und trampte nach Griechenland. Ich las Hesse, nahm LSD und landete schliesslich im Himalaya, auf dem Dach der Welt, wo mir meine Gitarre und meine Habseligkeiten abhanden kamen. Über Land schlug ich mich durch, zurück nach Germany. Ich wog 50 Kilo als ich dort wieder ankam und fühlte mich unbeschwert...
Mit Freunden gründeten wir eine Musikerkommune in der Nähe von Münster. Die Band nannte sich fortan "New Think". Wir assen, tranken, rauchten und liebten Musik. Psychedelische Zeiten waren angesagt. Wir waren auf der Suche nach unserem ganz besonderen Sound und experimentierten mit ungeraden Rhthmen, vertrackten Melodien, tiefsinnigen Texte. Wir jammten und probierten stundenlang, akustisch, elektronisch, abgefahren... Die Sache hatte nur einen Harken: leben konnten wir nicht davon.
„Von Musik leben können“ passierte dann aber doch noch, als ich von der karibischen Band "Raven", später "Caribic Kid" als Keyboarder angeheuert wurde. Wir spielten Funk, Soul, Latin und Reggae Music, tourten auf und ab durch die Lande: Clubgigs, Discos, Galas. Drei Jahre später zerfiel die Band. Die Musiker hatten unterschiedliche musikalische und persönliche Ziele. Wie´s manchmal so ist..
Mit Mitte zwanzig hatte ich das grosse Glück, die Liebe meines Lebens zu treffen. Seither sind wir gemeinsam unterwegs. Wir haben ein Haus gebaut, Kinder aufgezogen und sind gemeinsam gealtert. Wir haben zusammengehalten, haben zusammen geträumt und dafür gelitten, haben uns den Buckel krumm gearbeitet, haben uns angepasst und ums Überleben gekämpft. Die vergangenen dreissig Jahre habe ich mein Geld mit der Versorgung alter Menschen verdient – Menschen, die den Krieg meiner Elterngeneration überlebt haben. Krass!
Irgendwann sagte mir meine innere Stimme, dass ich da noch einen anderen Job zu erledigen habe. Der alte Traum davon, eine eigene Platte zu machen, bahnte sich einen Weg in mein Bewusstsein. Die Zeit war reif. Ich liess mich kündigen und beschloss, endlich mit der Verwirklichung meine Traums zu beginnen. Es hat fast zwei Jahre gedauert und einen ganzen Haufen Arbeit gemacht, ganz zu schweigen von der Kohle, die so was kostet. Egal! Herausgekommen ist ein Album, auf das ich stolz bin : "Short Stories". Genau so stolz wie meine Liebste, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre.
Mein besonderer Dank gilt allen Mitwirkenden auf der CD - insbesondere aber dem Mann am Mischpult: Uli Eisner, der Typ hat goldenen Ohren!
Ich möchte allen danken, die mich auf dem Weg begleitet haben, die gemeinsam mit mir geträumt, gehofft und gearbeitet haben. Wir haben ja oft genug über die Geschichte mit der eigenen Cd gesprochen und ich bin es euch gewissermassen schuldig. Länger konnte ich auch wirklich niemanden mehr warten lassen!
Und jetzt – Anfang 2014 ist es endlich soweit.
Jules proudly presents: "Short Stories", der Soundtrack meiner Lehr- und Wanderjahre - vor dem Hintergrund eines Zeitenwechsels..
Ein paar Jahre sind vergangen, die CD Produktion liegt nun schon länger zurück. inzwischen spiele ich wieder mehr. Hab n Haufen kleiner Gigs hinter mir und so viele neue Songs und Texte geschrieben, daß ich unterschiedliche Programme daraus machen muß. Also spiele ich am liebsten das, was ich gerade am besten finde. Mein aktuelles Lieblings Programm heißt: "Lieder vom Glück zu leben". Mehr dazu unter "Home".
Family Day 2022
Vor ein paar Wochen hab ich den Song zum diesjährigen Family Day neu getextet, auf deutsch für unsere Kids und Enkel. Wir haben gefeiert und alle haben mitgesungen und geklatscht. Mir läuft das Herz über wenn ich heute daran denke... 3 Tage später rief Hansi Derer von 7US an und erzählte von den unfassbaren Zahlen, die FamilyDay und die CD "Short Stories" inzwischen auf der ganzen Welt hinterlassen haben.
88 000 000 Plays Welt - weit ! Ich fasse es immer noch nicht. Das Leben hat meiner Biografie ein echtes Highlight geschenkt. Danke dafür!
Ich mach einfach weiter Musik. Wir hören uns ;))
Ein Ort der Ruhe in unserem Garten.
Übrigens - die Ausstattung mit handgefertigten Meditationskissen, Phoufs, Rollen und Futons stammt aus unserer hauseigenen Manufaktur. Besucht uns doch mal im Netz, wir freuen uns!